Das bergmännische "Häckel"


Das Häckel war ein Würdezeichen der Ausichtspersonen (Bergbeamten),
Es war, neben dem Säbel, ein Bestandteil ihrer bergmännischen Berufstracht.
Die Barte des Häckels war meist aus Bronze oder Zinn gegossen, sie zeigte
Motive des bergmännischen Arbeitslebens und Bergbausymbole.
Der etwa 95 cm lange leichte Stiel war ebenholzschwarz und an seinem Ende
gegen den Verschleiß mit einer Messinghülse versehen.

Oft waren die Häckel mit Spistolen oder Vermessungsinstrumenten ausgestattet.

Das "Ehrenhäckel" wurde anlässlich besonderer Verdienste vergeben



 

 

   
In der Bildmitte ist ein "Ehrenhäckel" in einer
bergmännischen Sammlung zu erkennen.





 




Als Bestandteil einer wissenschaftlichen Bestandsaufnahme wurde das links abgebildete Häckel im Internet beschrieben als:

"historisches Häckel aus dem ungarisch-slowakischen Bergbau"


Auf einem Weihnachtsmarkt im Osten Deutschlands beobachtete ich einen Zinngießer, der an seinem
Stand alte Zinngegenstände einschmolz um neue weihnachtliche Zinn-Gegenstände herzustellen.

Bei näherer Betrachtung des Schmelzgutes fiel
mir ein verschmutzter Gegenstand mit bergmännischen Motiven auf den ich als "Häckel" identifizierte.
Es war ein historischer Zinnguß eines Häckels,
der diesem Bild aus dem Netz sehr ähnlich sah.


In zähflüssiger Verhandlung kaufte ich dem
Zinngießer das Fundstück ab.
Daheim bestätigte sich nach gründlicher Reinigung
des Stückes, die Vermutung, daß es sich um ein
historisches Häckel handelte.

Nach historischen Vorlagen restaurierte ich den
Zinnguß. Nach Einstielung eines 95 cm langen
ebenholzfarbenen schlanken Stieles, der am
unteren Ende eine Messinghülse erhielt, entstand
wieder ein komplettes Häckel (im obigen Bild dargestellt).





 




  Auf der nebenstehenden Abbildung ist zu
erkennen, daß das gerettete Fundstück
in allen Details dem im Netz beschriebenen
Häckel gleicht. Nur der rechte Platz auf dem
Stielauge ist frei geblieben für eine
persönliche Signatur des Eigentümers.



 




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