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Historische Buckelbergwerke.










Zu den charakteristischen Beispielen der volkstümlichen bergmännischen Kunst
zählen die "Buckelbergwerke".


In mechanisch bewegbaren Minibergwerken die in 1 bis 1,5 Meter hohen schrankartigen, mit Türen
verschlossenen Behältern eingebaut waren, haben Bergleute ihre Lebens- und Arbeitswelt dargestellt.


Berginvaliden, haben mit "Buckelbergwerken" Veranstaltungen z.B. Jahrmärkte besucht,
sie transportierten das Minibergwerk auf dem Rücken (Buckel) von Ort zu Ort.
Sie wollten mit der funktionsgetreuen verkleinerten Nachbildung eines Bergwerkes und seiner
mechanischen Beweglichkeit der Einrichtungen und Figuren die bergmännische Lebenswelt als
emotional bewegende Information verbreiten.
Diese eigengefertigten bergmännischen Schnitzereien wiesen einen starken Hang zur technischen
Bastelei und Mechanisierung auf und weckten nicht zuletzt durch treffende Gesellschaftskritik
(Tod oder Invalidität durch Unfälle, Kinderarbeit) die Neugierde und Freigiebigkeit der
staunenden Bevölkerung.












Historisches Buckelbergwerk über den Tiroler Eisenbergbau in der Steiermark. Nicht mechanisiert.

Verbaut sind Eisenerze, Bergkristalle, und viel Eisenblüte - die weltberühmte, korallenartig verästeltete
"Eisenblüte" (Aragonit).
Rechts die Roste eines Sturzloches (Rolle) in welches das Haufwerk des Hundtes entladen werden soll.


Diese Eisenblüte ist auch auf der 10 Euro-Silbermünze "Erzberg" dargestellt, die 2010 in Österreich herausgegeben wurde.
Die Münze stellt die weltberühmte Sage vom Erzberg in der Steiermark dar.
Der Berg erhebt sich 1.466 Meter hoch. Mit ihm besitzt diese Region den größten Erztagebergbau Europas
und das größte Sideritvorkommen der Welt.
Das Eisenerz wird am Erzberg seit dem 11.Jahrhundert abgebaut.


Die Wertseite zeigt zwei Knappen beim Erzabbau. Rechts im Bild schlägt ein Hauer mit Schlägel und Eisen
das Erz los. in der Mitte des rechten Bildrandes ist die Eisenblüte der Lagerstätte dargestellt.
Links bewegt ein Schlepper im Stollen einen mit Erz beladenen Hundt.
Im Bildhintergrund ist der steierische Erzberg angedeutet.


Auf der Münzenrückseite wird der schlafende Wassermann dargestellt. Hinter dem Wassermann nähern
sich zwei Männer. Der links dargestellte Mann hält für die Gefangennahme einen mit Pech bestrichenen
Mantel bereit.















Historisches Buckelbergwerk aus dem mittelalterlichen Erzabbau. Wahrscheinlich mechanisiert.


Die Überschrift: Kommt Bergbrüder, fahren wir aus. (Hinaus ins Tageslicht).


Auf den Schranktüren:
Links ist der Bergmann in seiner Festkleidung, rechts in seiner Arbeitskleidung dargestellt.


Bildebene 1 im Schrank:
Hier befindet sich die Darstellung eines Huthauses mit Pferdefördergöpel und der Schachtglocke,
rechts daneben eine Bergschmiede in der Lampenstube für das Geleucht..

Bildebene 2:
In dieser Ebene sind rechts zwei Förderknechte erkennbar, die einen Förderhaspel bedienen.
Auf der linken Seite sind die Tonnen-Gleitbretter (Donlatten) im Holzausbau des tonnlägigen Göpelschachtes dargestellt.
Im unteren Teil der Ebene sind zwei Hauer dargestellt die mit Schlägel und Eisen Erz losbrechen.

Bildebene 3:
Diese Ebene zeigt das Füllort mit Fördertonnen und Holzausbauten.
Hier befüllen Bergleute in der Hauptförderung (links) und einer Haspelförderung (rechts) die Förderkübel.

Bildebene 4:
Die letzte Ebene zeigt ein Grubenunglück durch Einsturz und Wassereinbruch - ein toter Bergmann symbolisiert den Schrecken des Geschehens.

 











Diese reizvolle Plastik (ein Buckelbergwerk ohne Mechanik) zeigt hinter Glas bergmännische Hohlräume
wie Hauptchacht, Blindschächte, Aufhauen, Strecken, Weitungen mit "Feuersetzen" eingebettet
in den grauen Wissenbacher Schiefer der Erzmine,
sowie alle bergmännischen Tätigkeiten des tausenjährigen Erzbergwerkes Rammelsberg in Goslar.


Über Tage sind rechts Tätigkeiten im Steinbruch (Ausbiss des Alten Lager) dargestellt,
die linke Seite zeigt den Maltermeisterturm und Gebäude der Aufbereitung und Werkstätten..


Dieses nichtdatierte Beispiel volkstümlicher Kunst stammt aus einer Goslarer Bergmannsfamilie.











Wie ein modernes "Buckelbergwerk" mutet dieses Diorama über ein historisches Kaliwerk an.

Es wurde wahrscheinlich um 1919 von den Lehrmittel-Werkstätten FRIEDHOFF & SCHAEFFER nach
Vorgaben der Wissenschaftlichen Abteilung des DEUTSCHEN KALISYNDIKATS BERLIN hergestellt
als Lehrmittel der bergmännischen Berufsausbildung.

Es hat die Abmessungen 0,80 Meter Breite, 1,00 Meter Höhe, 3 Centimeter Dicke und ist verglast.
Im oberen Bildteil sind die technischen Einrichtungen der Übertageanlagen detailliert gezeichnet und benummert.
Darunter ist die steilstehende Flanke eines Salzdomes im Querschnitt nachgebildet.
Dazu wurden für die Darstellung der Erdformationen und des Salzgebirges natürliche Materialien und Salzgesteine verwendet.
Die Erstreckungen der einzelnen Ablagerungen sind im Interesse der Anschaulichkeit bedeutend
verkürzt im Verhältnis zu den dargestellten Mächtigkeiten der Grubenbaue und Bergemühlen.

Alle Grubenbaue sind als Hohlräume in die Salzgesteine eingeritzt.

Die detailliert dargestellten Grubenbaue, die Abbaumethoden, maschinellen Einrichtungen sind
benummert. Alle Benummerungen des Diorama werden im unteren Bildteil erläutert.


Im dargestelltem Bergwerk wurde, wie um 1900 auf 200 Kalischächten üblich, Carnallit zur Kaligewinnung
im Heißlöseverfahren, und Jüngeres Steinsalz als Speise- und Industriesalz abgebaut.

Kainit wurde als Rohsalz unbearbeitet zur Düngung verwendet.

Das Ältere Steinsalz wurde abgebaut um damit die leergeförderten Grubenräume wieder zu verfüllen.



















Diese wunderschöne Skulptur heißt "Berginvalide mit Buckelbergwerk"

Die 43 cm hohe Darstellung ist aus Lindenholz geschnitzt, coloriert,
sie ist eine Auftragsarbeit des Holzbildhauermeisters Jesko Lange aus Zschorlau.

Der Berginvalide ist als 35 cm hohe Figur aus einem 43 cm hohen Block Lindenholz herausgeschnitzt,
er steht auf einem 8 cm hohem Sockel der 16 cm breit und 12 cm tief ist.

Zu den Schwerpunkten der künstlerischen Arbeiten des Meisters gehören, neben Portraidarstellungen,
sakralen Skulpturen, zeitgenössischen Werken, auch umfangreiche erzgebirgische bergmännische Skulpturen.

Mit seiner realistischen Formensprache stellt er hier den Mensch in seiner historischen
montanen Umgebung detailgetreu dar.

Diese Skulptur symbolisiert die Bemühungen des Betreibers dieser Website (ein 87jähriger Bergmann)
den historischen Bergbau mit seiner Technik, Sprache, seinen Sprüchen und Liedern sowie seiner
volkstümlichen Kunst vor dem Vergessen zu bewahren.





Detailbeschreibung:





Ansicht mit geschlossenem Buckelbergwerk.









Bildausschnitt geöffnetes Buckelbergwerk.










Dieser Bildausschnitt zeigt das Minibergwerk als Relief in das Holz geschnitzt:

Unter einer Gebirgslandschaft mit Ansiedlung wird ein Huthaus mit Göpelförderung dargestellt.
Zwei Bergleute klettern (fahren) in die Grube hinein. Rechts daneben ein Karrenläufer der Erz wegfördert.

Die nächste Ebene zeigt das Füllort des Schachtes. Im Schacht sind die Gleitbretter des tonnlägigen Schachtes
sichtbar die sogenannten Donlatten auf denen die Fördertonnen im schrägen Schacht auf- und abwärts glitten.
Ein Bergmann bricht Erz, zwei bedienen einen Förderhaspel als Zwischenförderung zum Füllort.
Ein Bergmann klettert (fährt) auf einer Fahrt (Leiter) noch oben.

In der nächsten Ebene ist wahrscheinlich der Berggeist dargestellt.

In der untersten Ebene ist eine Weitung dargestellt in der ein Bergmann aus einem Förderwagen (Hundt)
das Erz in die Fördertonne des Haspels umlädt.
Ein Hauer schlägt Erz aus dem Strossenabbau.

Darunter sind zur Anschauung verschiedene Mineralstufen aufgereiht:
von links beginnend " Bleiglanz, Kupferkies, Calcit mit Galmei, Malachit, Bergkristall, Zinkblinde.



 

Dieser Bildausschnitt zeigt die Feinheit der Schnitzarbeit und die Liebe zum Detail.
Glückauf !









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