historisches Bergmannslied:
Wacht auf, wacht auf, der Steiger
kommt.
|: Und er hat sein helles Licht bei der Nacht, :|
|: schon angezündt :|
Schon angezündt!
Das gibt ein Schein,
|: und damit so fahren wir bei der Nacht, :|
|: ins Bergwerk ein :|
Ins Bergwerk ein, wo die
Bergleut sein,
|: die da graben das Silber und das Gold bei der
Nacht, :|
|: aus Felsgestein :|
Der Eine gräbt das Silber,
der and're gräbt das Gold,
|: doch dem schwarzbraunen Mägdelein, bei der
Nacht, :|
|: sein alle hold :|
Ade, nun ade! Lieb
Schätzelein!
|: Und da drunten in dem tiefen finstren Schacht,
bei der Nacht, :|
|: da denk ich dein :|
Und kehr ich heim, zum Schätzelein,
|: dann erschallet des Bergmanns Gruß bei
der Nacht, :|
|: Glück auf, Glück auf! :|
Die Bergmanns Leut seins kreuzbrave
Leut,
|: denn sie tragen das Leder vor dem Arsch bei der
Nacht :|
|: und saufen Schnaps :|
Die Kaufleut seins auch brave Leut,
|:denn sie tragen gar kein Leder und bescheißen
mit der Feder:|
|:und saufen auch:|
Karte
über den Bergbau des Oberharzes um 1661.
Titel der Karte:
Gründliche
Abbildung des Uhralten Fürstl. Braunsch-Lüneburg.
Löbl. Communion-Zellerfeldisch. Bergkwerks.
Der Vier Haupt Züge alß Caroll, Schwaen,
undt Stuffentahler
zwischen den beyden Bergk Städten Zellerfeldt
und Wildeman belegen,
in was Stande sich solches im Quartalhe Trinitatis
Ao 1661 befunden
undt durch mir Endesbemelten nach demMaaßstabe
auffgetragen.
Daniel Flach Markscheider
Der Zellerfelder Markscheider Daniel FLACH fertigte
nach eingehenden Vorarbeiten diesen
kombinierten Grund-und Seigerriß
des Harzer Gangzuges im Jahre 1661 an.
Der Riß zeigt dieses Gebiet von links Westen
( Wildemann )
nach rechts Osten ( Clausthal-Zellerfeld ) verlaufend.
Allgemeines.
Das 9,5 Meter lange und 1,0 Meter hohe Original befand
sich im Besitz der PREUSSAG AG in Goslar.
1976 wurden auf 3,22 x 0,35 m verkleinerte Repliken
auf Büttenpapier angefertigt, so war es möglich:
-- diesen einmaligen und wenig bekannten historischen
Riß der Fachwelt zugänglich zu machen und
-- ihn der Nachwelt für den Fall der Originalzerstörung
zu erhalten.
Dieser Riß dokumentiert sehr anschaulich den
Bergbaufortschritt seit der ersten erhaltenen Darstellung
dieses Gebietes von 1600 durch Daniel LINDEMEIR, der
dieses Gebiet umgekehrt von links
Osten ( Clausthal- Zellerfeld ) nach rechts Westen
( Wildemann) verlaufend zeichnete.
Der Riß dokumentiert die seit der 1600/1610
erfolgten Umstellung von der Reicherz- zur massenhaften
Armerzgewinnung und die damit verbundene grundlegende
Veränderung der gesamten Bergbautechnik.
Die Einführung des Pulversprengens in den 1630er
Jahren löste das Feuersetzen bei der Gewinnung
ab.
Die massenhafte Gewinnung der Armerze erforderte eine
völlige Neuausrichtung der Grubenbaue auf
großräumige Abbauzonen (Strossenbau).Die
leistungsfähigere Kehrradförderung ersetzte
die Göpelförderung.
Das weitere Vordringen in die Tiefe unter dem Niveau
des 13 Lachter Stollens führte zum Ausbau
umfangreicher wasserangetriebener Pumpenanlagen (Künste).
Die auf diesem Riss mehrmals wiederkehrende Bezeichnung
"Fundgrube" bedeutet nach dem
damaligen Begriff die auf Grund der Bergordnung erstmalig
auf einem Erzgang verliehene Feldeslänge
von 42 Lachtern, entsprechend ~ 80 m, vom Rundbaum
des Schachtes je zur Hälfte nach beiden Seiten
gemessen.
Der Muter einer Fundgrube war berechtigt, die nächste
obere und untere Maß im Anschluss an die
Fundgrube verliehen zu bekommen. Das ergab für
eine Maaß von 28 Lachtern eine gesamte Feldeslänge
auf dem Gang von 42 + 28 + 28 = 98 Lachtern, entsprechend
" 190 m. In diesen geringen Abmessungen
wurden die Grubenfelder im 16./17. Jahrhundert an
die Gewerkschaften verliehen.
Sie bestanden aus einer Anzahl von privaten Gewerken
mit einer verhältnismäßig geringen
Kapitalgrundlage.
So war innerhalb dieser kleinen Betriebseinheiten
von ~200 m Feldeslängen jede Gewerkschaft für
sich
bemüht, nicht nur den Haupterzgang auf Erzvorkommen
zu untersuchen, sondern auch den Gang im
Hangenden und Liegenden auf erzführende "Nebentrümmer"
zu "bestechen".
Infolgedessen ist den Bergleuten im 16./17. Jahrhundert
wohl kaum ein Erzmittel auf dem Hauptgang
sowie auf den im Hangenden und Liegenden aufsetzenden
Erztrümmern verborgen geblieben.
Die Kunst, diesen schwierigen Bergbau auf die Dauer
mit Erfolg zu betreiben bestand darin, alle
abbauwürdigen Erzmittel aufzufinden und sie in
der Weise zu bewirtschaften, dass mit der geringeren
Menge der reicheren Erzgänge die größere
Menge der ärmeren Erze in einem gesunden Verhältnis
in
Verhieb genommen wurden, um Raubbau an den ärmeren
Erzen zu verhüten.
So erklärt sich der Abbau in den verschiedenen
Tiefenlagen der dargestellten Gewinnungsörter
(Strossen).
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|
nach links rollen um alle 12 Bildtafeln anzusehen:
|
Fundstück aus dem Netz:
hier hat sich jemand die Mühe gemacht
den oben gezeichneten "
Grubenriss
Oberharzer Bergbau um 1661" in heutiger
Darstellungsform mittels Computer
noch moderner darzustellen.
Die Umsetzung ist gelungen.
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Beschreibungstexte zur
"Befahrung des Grubenrisses
Oberharzer Bergbau von 1661"
Die Kennzeichnung z.B. 1 -------------------Bildtafel----------------------
1
der Kopfzeilen auf den folgenden Textblättern
findet sich auch auf der Oberkante der 3,22 m langen
Riss-Holztafeln wieder, sie teilen dort den Gesamtriss
in 12 Abschnitte (Bildtafeln) ein.
Damit ist eine Zuordnung der Beschreibungstexte zu
den relevanten Bildpunkten im Gesamtriss leichter
möglich.
Die Originalbeschriftungen der Tafeln in Altdeutsch-Sütterlin
sind übersetzt beschrieben und rot eingefärbt.
1-----------------------------------------------Bildtafel------------------------------------------------1
Dieser erste Abschnitt des Risses zeigt
unter Tage lediglich das Mundloch des
Tiefen Wildemanns- oder 13Lachter-Stollens*) mit dem Vermerk:
»Ist angefangen
Anno 1524«,
und den weiteren Verlauf des Stollens nach
Osten. Bemerkenswert sind die
beiden als »Lichtloch« bezeichneten Schächte, welche dazu dienten,
die
Zufuhr von Frischluft für die Bergleute
zu ermöglichen und damit die
Grubenlichter am Brennen zu erhalten;
daher die Bezeichnung »Lichtloch«.
Über
Tage sind eingezeichnet die »Wildemanns
Schmelz undt Treibhütten«,-
aus welcher im Jahre 1533 - also nach einer
zehn Jahre langen Anlaufzeit -
die ersten Silber ausgebrannt worden sind.
Rechts daneben steht das
»Probier- Haus« in
welchem der Gehalt der Erze
an Silber, Blei und Kupfer ermittelt wurde. Links neben der
Hütte steht das »Kretz-Pochwerck«, in welchem bleihaltige,
Rückstände aus dem Hüttenprozess zu erneuter
Verarbeitung in der Hütte
zerkleinert wurden.
Auf der rechten Seite des Hüttenhofes steht
das »Kollen Hauß«, in welches die
zur Verhüttung erforderlichen Holzkohlen eingelagert
wurden. Auf dem Hüttenhof
ist ein mit einem Pferd bespannter zweirädriger
Karren mit Holzkohle dargestellt.
Interessant
ist auch die Führung der aus dem 13 Lachter-Stollen
austretenden
Wasser über die Innerste hinweg in den
Lautenthaler Kunstgraben sowie die
Ableitung von Wassern der Innerste auf
die links im Bilde dargestellte Mühle
und oberhalb davon auf die Hütte und auf
das Kretz-Pochwerk.
*) Die Bezeichnung: 13Lachter-Stollen,
19Lachter-Stollen, 16Lachter-Stollen soll
erkennbar
machen, welche Teufe der
eine Stollen unter dem nächst-höheren an ersparter
Pumphöhe
im wahren Sinne des Wortes „einbringt".
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2---------------------------------------------Bildtafel----------------------------------------------------2 |
Dieser Abschnitt zeigt den weiteren Verlauf
des 13 Lachter-Stollens nach Osten
mit einem Schacht, welcher als »Alter
St.Johannes« bezeichnet ist und
vermutlich auch als Lichtloch für
den weiteren Vortrieb dieses Stollens gedient
hat.
Ein weiteres 4 Lachter (7,70
m) tiefes
Lichtloch ist mitten im Stadtgebiet
eingezeichnet.(
Ein Lachter = 1,925 m )
Der Stollen
verläuft weiter unter dem Innerste-Fluß hindurch,
dessen Flußbett
noch heute in diesem Bereich durch einen
Belag von Kanthölzern abgedeckt ist,
um den Zufluß der Wasser aus der
Innerste zu unterbinden. An der gleichen
Stelle führt eine überdachte Brücke über
die Innerste als Verbindung zwischen
dem Mundloch des 19Lachter-Stollens und
der Hauptstraße, auf welcher eine
Bohlenbahn verlegt ist; darunter
ist vermerkt:
»Alhier wirdt das Ertz von den Zechen
des Stuffenthaler Zugs auff
den
19 Lachter Stollen mitt den Hunden vor die Pochwercke
gelauffen.«
Es muß ein
lebhafter Betrieb geherrscht haben. Denn auf
der Darstellung sind
vom 19Lachter-Stollen-Mundloch bis an
die Pochwerke nicht weniger als 7 von
je 2 Mann bewegte Hunte (Förderwagen)
verzeichnet.
Unmittelbar
am Mundloch des 19Lachter-Stollens verläuft
nach links eine
Bohlenbahn, welche an einem Haldensturz
endet, wo man das taube Gestein,
welches beim Vortrieb des Stollens anfiel,
in die Innerste verstürzte.
Das gegenüber dem Haldensturz jenseits
der Innerste stehende zweistöckige
Gebäude war das Zechenhaus für den 19Lachter-Stollen
und für die
nächstgelegenen Gruben. Das Haus steht
noch heute und ist Sitz der
Kurverwaltung. Nördlich
davon beginnt der als Bohlweg ausgelegte Teil
der Hauptstraße, welche
an beiden Seiten mit Häusern bestanden
ist.
Auf halber Höhe der westlichen Talflanke
befindet sich die Maria-Magdalenen-
Kirche im Zustande nach ihrem Wiederaufbau
im Jahre 1656, links darüber der
so genannte Hausmannsturm.
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3----------------------------------------------Bildtafel---------------------------------------------------3 |
Auf dieser
Bildtafel ist in einer bildlich aufgehängten
Umrahmung vermerkt:
»Wildemanns Zugk setzet
sich
in Wildemann an undt gehet
bis an die Markscheit*)
des Freyen Willen.«
Daraus und
aus den folgenden Tafeln ist zu ersehen, daß
man den von
Wildemann bis nach Zellerfeld verlaufenden
Erzgang zu damaliger Zeit unterteilt
hatte in den:
»Wildemanns Zug« ( Bildtafeln 3 und 4),
»Stuffenthaler Zug« ( Bildtafeln 5, 6
und 7),
»Bleifelder Zug« ( Bildtafeln 7, 8 und
9),
»Schwaner Zug« ( Bildtafeln 9 und 10}
»Kaiser Caris Zug« ( Bildtafeln 10, 11und
12) .
Auf dieser Tafel 3 sind von den untertägigen
Bauen der weitere Verlauf des
13Lachter-Stollens sowie des darüber
aufgefahrenen 19Lachter-Stollens
dargestellt; (Höhenunterschied = 6 Lachter= 11,55m )
Beim 19Lachter-Stollen
links im Bilde steht in einem Schild die Angabe:
»Der 19Lachter-Stollen
ist angefangen Anno 1551«
Ostwärts
daneben ist eingezeichnet ein »13Lachterstollen
Lichtloch« als
Wetterverbindung zwischen diesen beiden
Stollen, weiter ostwärts ein
»Alter Lichtschacht« von über Tage bis auf den 19Lachter-Stollen
niedergebracht, ferner ein so genannter »Treppenschacht«,
welcher
vermutlich zur Fahrung diente, und rechts
im Blatt ein weiteres
»13Lachterstollen Lichtloch« als Wetterverbindung vom 13 zum
19 Lachter-Stollen.
Darunter
sind über Tage die Pochwerke dargestellt, welche
die Wasser zum
Antrieb der Pochstempel sowie für den
Waschprozeß aus dem
»Graben zum Pochwerken« erhalten.
Die Abgänge werden in die Innerste
abgeleitet. Das im oberen
Teil des Blattes perspektivisch dargestellte
Gelände zeigt das
Sonnenglantz-Tal mit den bewaldeten Höhen
und in einer Lichtung die
so genannte »Bettelwiese«.
*)
Markscheit ist die Grenze zwischen zwei Grubenfeldern.
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4-----------------------------------------Bildtafel-------------------------------------------------4
Der 13- und der 19Lachter-Stollen verlaufen
weiter nach Osten.
Zwei diagonal eingezeichnete Strecken
führen nur wenige Meter ins Hangende
»nach dem
Sonnenglantz« und ins Liegende.
Vermutlich handelt es sich um
zwei vom 19Lachter-Stollen aus
aufgefahrene Suchörter.
Der rechts
oben eingezeichneten »Frau
Sophia Elisabeth Fundgrube«
war mangels nachhaltiger Anbrüche
keine lange Lebensdauer beschieden
(1657- 1666).
Es mag auffallen,
daß der als »Wildemanns
Zug« gekennzeichnete, etwa 800
m
lange westliche Abschnitt dieses über
4000 m langen Erzganges, unter Tage
außer den beiden Stollen keine Grubenbaue
größerer Ausdehnung zeigt, wie sie
auf den anschließenden Bildtafeln
in mannigfacher Vielfalt dargestellt sind. Das
dürfte seinen Grund darin haben, daß
der in diesem Bereich seit 1524 oberhalb
des 13 Lachter- Stollens lebhaft umgegangene
Bergbau im Jahre 1661 zur Zeit
der Riß-Anfertigung bereits zum Erliegen
gekommen, also nicht mehr aktuell war.
Lediglich die beiden Wasserlösungs-Stollen,
welche aus den ostwärts gelegenen
Gruben die Wasser abführten, zugleich
Frischluft (frische Wetter) zubrachten
und, wie der 19Lachter-Stollen,
auch zur Förderung dienten, sind als nach wie
vor lebenswichtige Baue eingezeichnet. |
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5-----------------------------------------------------Bildtafel-------------------------------------------5
Diese Bildtafel
trägt die Überschrift:
» Stuffen Thaler Zugk
setzet sich unterm Hauß Sachsen an undt
gehet biß an die Marckscheide der Bleyfelder
Fundtgruben «
Links auf
der Bildtafel ist ein noch heute vorhandener »Teich zum Kehrradt
«
eingezeichnet, dessen Wasser
auf das Kehrrad des Haus Sachsener Schachtes
geführt werden.
Links daneben das Zechenhaus. Der Schacht der
Grube »Hauß Sachsen« war
damals 169 m tief:
» vom Tage
gesuncken biß uff den 13Lachterstollen 88 Lachter «
Die unter
Tage austretenden Wasser fließen über den 19Lachter-
und den
I3Lachter-Stollen in Wildemann zu Tage.
Der Schacht hat also keine Pumpeneinrichtung.
Die bildlich
aufgehängte Umrahmung enthält für den Bereich
der Grube
»Ritter
Hildebrandts Freyer Wille« folgende
Angaben:
A Querschlag
uff den 16Lachterstollen allwo der Freye Wille
erfunden
B Die alten Stroßen uff den 16Lachterstollen
im Liegenden
C Daß Versuchsbrechen von der alten Strosse des 24Lachterstollen
D Eine alte Schaustrecke über first
ist 6 Lachter hoch
E Alte Schürfschräge
F Zuförderschacht von der älteren
Strecke biß 16Lachterstollen,
16La tief
G alter Rollenschacht von 16 bis
19Lachterstollen, iß 17 Lachter tief
H Die itzigen Stroßen unter und
über sich auff den l6LachterStollen
I Der alte Rollenschacht ist von
16 Lachter biß 19 LachterStollen
18 Lachter tief (
=35 m )
K
Querschlag nach einen Gang 3 Lachter ins Hangende
getrieben
auff den 19Lachterstollen
Es
ist leicht zu erkennen, daß auf dieser Grube
außer Stollen und Schächten
auch Erzgewinnungspunkte vorhanden
sind, welche als »Stroßen« bezeichnet
sind. Sie sind an diesen
Stellen durch einige mit Schlägel und Eisen
arbeitende
Bergleute kenntlich gemacht. An
dem mit I bezeichneten
Rollenschacht sind am
Haspel zwei »Haspelknechte« tätig.
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6----------------------------------------------------Bildtafel--------------------------------------------6
Links
ist der Schacht »Ober
5.6te Maas nach dem Gabriell« dargestellt.
Besonders interessant ist der im
Tiefsten des Schachtes angebrachte Vermerk:
»Aldar
wird den Obern 5.6. Maser Treibschacht von 19
biß 16 Lachter
entgegen gebrochen.
Ist noch das Mittel darzwischen 8 Lachter.«
Zwei
mit Schlägel und Eisen »Über
sich brechende« Bergleute veranschaulichen
diese schwierige Arbeit.
Am oberen Tafelrand befindet sich ein leeres
Spruchband.
Darunter weist ein
Pfeil auf die Nordrichtung des Risses hin.
Weiter unten ist
ein Maßstab mit der Beschriftung
»Maaß Stock 50 Lachter längt«
mit
Einteilungen und einem aufgesetzten Zirkel dargestellt.
Am unteren
Bildrand ist ein Spruchband angebracht mit der
Eintragung:
»zacharias Köhler
depinxit 1663.«
Daraus geht hervor, daß die Bemalung
des Risses nach der im Jahre 1661
erfolgten Darstellung der Grubenbaue
und der über Tage Baulichkeiten angebracht worden ist.
Die auf Bildtafel
5 in der zweiten Umrahmung enthaltenen
Angaben beziehen
sich auf die in dieser Bildtafel
6 enthaltenen Darstellungen. Es heißt dort:
»die
5te Maas nach dem Ertz Engell Gabriell«
A
Zufoderschacht von 19 bis 13 Lachterstollen
12Lachter tief
B
Die Strossen
C
Das Fellort )* nach der 6ten
Maaß
D
Das Fellort nach dem Haus Sachsen
E
Der Umbruch von der 6ten Maaß
uff den l3Lachterstollen
F
Das Gegenort von Haus Sachsen
G
Strossenort
H
Strossenort
Die Angaben der dritten
Umrahmung beziehen sich auf:
»Die 6te Maas nach dem Ertz Engell Gabriell«
A Der Querschlag auf den 19Lachter~Stollen
nach der Först
B Die Först über den 19Lachterstollen
C Der obere Zieheschacht von 19
biß auf 13lachterstollen.
Ist 12 1/2 Lachter tieff
D Die obere Kunstradtstube 3 1/2 Lachter unter den
19Lachterstollen gebrochen
E Die andere Kunstradtstube Ist
gerade über der
13Lachterstollen Sohle gebrochen
F Der Kunst und Zufoderschacht Ist
von 13 Lachterstollen
biß ins Tieffste 35 1/2 Lachter gebrochen
G Waßerfall auf ein Kunstrad
H Der untere Ziehschacht ist 9
Lachter tieff
J Daß untere Fellort im Hangenden nach dem Haus
Sachsen
K Daß obere Fellort im Liegenden
nach dem Haus Sachsen
L daß Fellort nach der 7ten
Maaß
H Die mittlere Strecke
N Wasser und Wetterstrecke
21 Lachter lang
Die folgenden
drei Umrahmungen beziehen sich auf
»die
7te und 8te Maaß nach dem Ertz Engell Gabriell«
Auf ihnen werden für die Gruben Heilige
3 Könige und ST
Johannes die Betriebs-
verhältnisse unterhalb
des 13Lachter Stollen mit den Ziffern 1 bis 10 und Q bis S
erläutert.
)*
in moderner Schreibung = " Feldort "
zu lesen:
es bezeichnet Strecken, mit denen das "unverritzte"
Grubenfeld erkundet
und aufgeschlossen wird.
Fellort
= Feldort = Prospektionsstrecken auf verschiedenen
Sohlenniveaus
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7-----------------------------------Bildtafel
-----------------------------7
Am linken Rande des Blattes ist der »StJohannes
Treibschacht« dargestellt,
»ist von Tage biß auff den 13 L. Stollen 92
Lachter tieff« (
177 m )
Bemerkenswert ist der in diesem Schacht veranschaulichte
Bruch der
Förderkette mit der herunterstürzenden
Fördertonne, ein Ereignis, welches
damals mit den ohne Berechnungsgrundlagen angefertigten
Förderketten
(so genannten Kettenseilen) häufig vorkam.
Weiter nach Osten ist eingezeichnet der Treib-
Schacht (Förderschacht) der
Grube »Prophet
Samnuel«. Darunter ist vermerkt:
»Dieser Treibschacht
ist ein Lichtloch des 16.19. und 13 Lachterstolen
88 Lachter fytff« (rund 170 m)
Der zu dem Bereich dieser beiden Gruben gehörende
und insbesondere
für die Einrichtung der »Pumpenkünste« vorgerichtete Schacht liegt
zwischen den beiden Treibschächten
»St.
Johannis« und »Prophet
Samuel«.
Darin sind zwei Pumpensätze angebracht,
welche von zwei oberhalb
des 13Lachterstollens übereinander angebrachten
Wasserrädern
angetrieben werden, um die Wasser aus den tiefsten
Bauen bis auf
den 13 Lachterstollen zu heben.
Auf der rechten Seite der Bildtafel finden sich
drei Aufhängetafeln.
Die erste enthält nur den Eintrag : »Prophet
Samuel«
Die Tafel daneben hat die Überschrift
:
» Augustusburg
undt Reicher Trost«
darunter :
T. Querschlag von Augustusburgs
Treibschacht aus
dem Liegenden bis I6Lachterstoßen
V. Stroßen auß
der Augustusburg,
W. Querschlag nach
dem Reichen Trost von
I6Lachterstollen Horizontal 25 1/2 Lachter (49
m)
ins Liegende getrieben
Anschließend sind die Baue im Bereich
der »Bleifelder
Fundtgrube«
dargestellt und in der Aufhängetafel gekennzeichnet:
Symbol 2) Sonne :
Först
im Hangenden auf den schwarzen Erzen über
den 16Lachterstollen
Symbol Saturn:
Langer Zieheschacht
von Brennort 1)
Symbol Merkur:
Stroßen
auf den gelben Erzen
Symbol Jupiter:
Foderstrecke Horizontal Mitt
dem 16Lachterstollen
Symbol Venus:
Foderschacht von 16 biß
uff die 19Lachterstrecke
Symbol Mond:
Querschlag
10 Lachter über den 16 Lachterstollen nach
den gelben Erzen
aus dem Hangenden ins Liegende getrieben
1)
Ein
Ort, an welchem das Feuersetzen"
angewendet werden muß,
weil das Gestein so fest ansteht, daß
es nur mit Feuer und Wasser
zerstört werden kann.
2)
Bemerkenswert sind diese Kennzeichnungen
der Grubenbaue. Sie weisen
verschlüsselt auf bestimmte Erze mit bestimmten
Elementen hin.
Den Planeten
wurden von den Anhängern der Alchimie,
einer Wissenschaft, die seit ältester Zeit
unter anderem die künstliche Herstellung
von Gold anstrebte, bestimmte Metalle zugeteilt.
Eine erste ausführliche Liste findet sich
in den Schriften des Ptolemäus (um 150
n. Chr.), später bei den Schriftstellern
des 2. Jahrhunderts und in der Folgezeit bis ins Mittelalter
hinein noch
vielfach.
Danach bedeuten: Sonne=Gold, Saturn=Blei, Merkur=Quecksilber,
Jupiter=Zinn, Venus=Kupfer, Mond=Silber
=
Sonne; ☾ = Mond; ♀= Venus ђ = Saturn;
☿= Merkur; ♂=Mars; ♃ = Jupiter
|
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8---------------------------------------Bildtafel-------------------------------------------------8
Die
links in der Bildtafel angebrachte Orientierungstafel
enthält
folgende Angaben:
»Bleifelder Zugk setzet
sich von der Bleyfelder Fundtgruben an undt
gehet bis an die Markscheidt der 7.8.9. Maaser
Feldt nach dem
Wißen Schwaen, der Felder Länge begreiffet
eine Fundtgrube undt
8te Maasen« (das
sind 42+(8x28)=42+224=266 Lachter=510 m )
Als
einziger Schacht in dieser Tafel ist eingezeichnet:
»2.3.4. Maas sonst der Windtgebell genennet«
(das heißt, die
Grube »Windgaipel« hatte eine
Feldeslänge
von 3 x 28 = 84 Lachter=160 m)
Auf dieser Grube fanden auf Veranlassung des
Berghauptmanns
G.E. LÖHNEYSEN zu Anfang des 17.Jahrhunderts
Versuche statt,
die Windkraft zum Antrieb der Fördereinrichtungen
auszunutzen.
Daher die Bezeichnung »Windgaipel«.
Weitere
Angaben sind aus den beiden Aufhängetafeln
unter den
Buchstaben A bis X zu ersehen. Von besonderem Interesse sind
die unmittelbar bei den Grubenbauen angebrachten
Beschriftungen
hinsichtlich der Führung der Wasser:
Das .Kehrrad in der Kehrradstube C erhält seine
Aufschlagwasser aus dem
mit A bezeichneten
Gefluter (rechteckiges
Holzkastengerinne).
Ein
Gefluter auf der alten Gottesglücker Strecke
auf das mit E bezeichnete Kunstrad, welches die Pumpenkunst in dem mit G bezeichneten Kunstschacht
antreibt.
Dessen
Abfallwasser werden durch den mit F bezeichneten
Wasserlauf auf
das dritte Kunstrad in Höhe des 19Lachterstollens geleitet, um die in dem
Treibschacht K eingebauten Pumpen
anzutreiben.
Diese Wasser fließen dann auf dem I3Lachterstollen
ab.
Aus dieser wiederholten Ausnutzung der gleichen
Wasser ist zu erkennen,
mit welcher sorgfältigen Überlegung man es
damals verstanden hat, sich
auch die unter Tage zusitzenden Wasser zunutze
zu machen. Das setzte
jedoch voraus, daß man in diesem Ausschnitt
allein drei so genannte
Radstuben im festen Gestein von 500 bis 1000
cbm Größe mit Schlägel
und Eisen ausbrechen mußte,
um die Wasserräder von 8 bis 10 m
Durchmesser darin einbauen
zu können.
Bemerkenswert sind die beiden durch ein Kreuz + gekennzeichneten
Markscheidepunkte, deren westlicher L die Markscheide angibt:
»wo sich
die 2.3.4te Maaß ansetzet und die Bleifelder Fundgrube
sich endet«,
und deren ostwärtiger X angibt: wo sich
»die 2.3.4te Maaß wendet undt das Gottesglücker
Feldt ansetzte«.
In
diesem Bereich sind keine Abbaubetriebspunkte
(Strossen) eingezeichnet,
also keine erzführenden Mittel angetroffen
worden. Dieser völlig vertaubte
Abschnitt war rund 300
m lang,
welchen mit 3 Wasserlösungsstollen trocken zu
halten eine ebenso kostspielige wie schwierige
Aufgabe war.
Die kleine
Aufhängetafel »Gottes Glück« im rechten Bildtafelbereich
enthält
folgende Eintragungen:
Symbol
Venus:
Förderstrecke 6 ½ Lachter unter 16Lachterstollen
Symbol Saturn:
hinterer Zufoderschacht 13L in alten Mann abgesunken
Symbol
Jupiter:
Gottesglücker Zieheschacht unter den 13Lachter
Stollen is auff die strossen4 ½ Lachter tieff
Symbol
Mars:
Fellort nach
der 9ten Maas
Symbol Merkur:
Strossen im Tiefften unter dem 13Lachter Stollen
Symbole
bedeuten: Venus=Kupfer,Saturn=Blei, Jupiter=Zinn,
Mars= Eisen, Merkur=Quecksilber,
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9-------------------------------------Bildtafel-------------------------------------------------9
Der
Bereich dieses Blattes führt bereits in den
unmittelbar westlich der
Bergstadt Zellerfeld damals umgehenden Bergbau.
Auf
der Oberfläche sind perspektivisch eingezeichnet
der noch heute vorhandene
Wasserläufer Teich und der darunter liegende
Mittlere Wasserläufer Teich,
unmittelbar daneben der Gaipel der Grube
»8.9te Maas nach
dem Weißen Schwan«.
Deren Schacht (A) hatte damals schon die
beachtliche Teufe von
158 Lachtern (über
300 m!) erreicht.
Nähere Einzelheiten sind aus den Angaben der
Aufhängetafel mit
den
Buchstaben A bis K zu
ersehen.
A Der Treibschacht
von zu Tage biß ins Tieffte 158 Lachter tief
B
Obere Kunstradstube
unter den 19Lachter Stollen
C
Untere Kunstradstube unter den 13Lachter Stollen
D
Der Pumpgetriebeschacht is tieff bis
auf die Strossen 19 Lachter
E
Der untere Zufoderschacht bis auf die Strossen
4 Lachter tief
F Der
hintere Zufoderschacht vor der 7ten Maaser
Markscheit
G
Das obere Fellort nach den Gottesglück
H
Das unter Fellort nach den Gottesglück
i
Das geschlepffe
so die Wasser……so die Erze………
K
Waßergefluter
aus den 19Lachter Stollen auf ein Kunstrad
Die Angaben der nächsten Aufhängetafel beziehen
sich auf die ostwärts
anschließende
»7te Maaß nach
dem Weißen Schwaen«.
Daraus geht unter anderem hervor, daß die
Grube »Silberne
Schreibfeder«
über ein Grubenfeld verfügte, welches die
5., 6. und 7. Maas umfaßte;
das sind 3 x
28 = 84 Lachter oder 160 m Feldeslänge .
Die weiteren Hinweisbuchstaben für die Grube »Silberne Schreibfeder«
werden erst in der ersten Aufhängetafel
auf Bildtafel 10 erläutert; sie
werden hier vorweggenommen:
A Stroßen auf den I3LachterStollen
B Obere
Zufoderstrecke
C Der
Treibschacht ist von Tage bis ins Erb Tieffste
136 Lachter tieff
(rd.
260m)
D Das
Geschlepffe*) an der Tage Kunst so
die Waßer ausm hintersten
Tieffsten hebet
E
Alter Zufoderschacht F Newe Waßerstrecke
so nach dem Reinschenwein wirdt
getrieben 40 Lachter (77m) unter dem
13Lachterstollen
G Untere Zufoderschacht
Ist 8 Lachter (15m) tieff
bis a u ff die Stroße
H
Stroßen
im Tieffsten nach dem Reinschenwein
l
Stroßen im Tieffsten
nach der 7 ten Maaß
K
Neue Waßerstrecke
nach der 7 ten Maaß L
Radtstube und
Kunstradt auf den 19Lachterstollen
M
Wetterschacht von
13Lachterstollen
*)
Ein von über Tage aus angetriebenes, im Schacht
heruntergeführtes Gestänge zum Antrieb der Pumpen im Blindschacht
bei D in
einer horizontal
verlaufenden Strecke.
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10-----------------------------------------------Bildtafel-----------------------------------------------10
Dieses
Bildtafel enthält als Überschrift folgende Hinweise:
»Alhier setzet
sich der Schwaner Zugk an, gehet bis an die
Marckscheide
des Gottes Glücks« (also nach Westen).
Rechts oberhalb daneben:
»Keyser Carell Zugk
setzet sich aldar an undt endet sich bey
dem
Eingang an der Clausthalischen Grenze« (also nach Osten).
Über Tage sind eingezeichnet das heute noch
vorhandene sog.
»Ringer
Zechenhaus« der Grube »Weisser
Schwan undt Reinischer Wein«
sowie die dazugehörigen »Pulver-Häuser«.
Bemerkenswert
sind die drei untereinander angeordneten Radstuben A, B und C,
deren Räder mit den gleichen Wassern die doppelten
Pumpensätze im Tiefsten
des Schachtes antreiben.
Bereits etwa l00 Jahre zuvor hatte man 92 m oberhalb des I3Lachterstollens den
»Frankenscharrer
Stollen« aufgefahren, um diese wassernötige
Grube zu entlasten.
Der Stollen ist in perspektivischer Sicht
um 90° nach unten in die Bildebene
umgesetzt dargestellt.
Für die Grube »Keyser
Carell« enthält die Aufhängetafel
folgende Angaben:
A
Der Treibschacht ist von Tage bis uff den 13Lachterstollen
gesuncken 61 1/2 Lachter tieff (118 m)
B
Stroßen nach dem Salvator, haben noch fortzulangen
bis
an die Salvator Marckscheidt 18 Lachter (rund 25 m).
C
Stroßen nach dem Reinischen Wein.
Lediglich diese beiden Abbaubetriebspunkte {Stroßen)
sind auf dieser Bildtafel
eingetragen. Man hatte also damals
nur verhältnismäßig geringe Erzmittel
aufgeschlossen und in Verhieb genommen.
Als weiteres bemerkenswertes
Beispiel der gut durchdachten Führung der
Aufschlagwasser auf die zahlreichen
Wasserräder über und unter Tage sei
darauf hingewiesen, daß die gleichen
Wasser über eine Erstreckung von
2000 m nach Osten über Tage und
über die gleiche Erstreckung nach Westen
unter Tage aber für insgesamt 12
(!) Wasserräder ausgenutzt worden sind, ein
eindrucksvolles Zeugnis für die
Wasserbaukunst der Bergleute der damaligen
Zeit.
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11--------------------------------------------Bildtafel-----------------------------------------------11
Die
Darstellung auf dieser Bildtafel greift
bereits in das ostwärtige Stadtgebiet
von Zellerfeld, wo sich die Schächte der Gruben »Treue« und ostwärts daneben
der »H. Graber Schacht« (Heiliges Grab) befinden. Letzterer ist gekennzeichnet
als
»Lichtloch auff den Franckenscharren Stollen«
und abgesetzt bis auf rund 100
Lachter (192 m) abgesunken.
Etwas
schwierig zu deuten erscheint der diagonal eingezeichnete
»Wasserlauf
vom Zeilbach auf das Treuer Kehrrad«.
Er stellt eine Anlage über Tage dar, beansprucht
also das Vorstellungsvermögen
insofern im besonderen Maße, als diese
Anlage aus der Perspektive der
Erdoberfläche betrachtet werden muß, also unabhängig
von den im Saigerriß
dargestellten Schächten und Grubenbauen.
Die
Aufhängetafel kennzeichnet folgende Anlagen
unter Tage:
»TREWE« (Treue)
A Der Treibschacht
ist unter den l3Lachterstollen abgesuncken
12 Lachter tieff (23
m) und ist dessen
ganze Tieffe 89 Lachter (171
m).
B Obere
Foderstrecke in der 13Lachterstollen Höhe ist
lang bis zu den
Zieheschacht 39 Lachter ( 75 m )
D Der obere
Zuf'öder'Schacht ist tieff bis auf die untere
Hornstadt *)
19 Lachter (37 m)
E Der Untere
Zufoderschacht ist tieff bis auff die Stroßen
27 Lachter
(52 m )
F
Obere Stroßen nach dem Treibschacht.
G Stroßen in
der Mittleren Först.
H Kunstradtstube
auff dem 16Lachterstollen.
Bemerkenswert ist der damalige Stand des I3Lachterstollens
unterhalb des
»Salvator«-Schachtes
mit der Eintragung:
»Alda wendet sich das 13Lachter Stoll Ohrt Ist
von Mundtloch
an zu rechnen getrieben 2013 Lachter« {3860m)
*) Ein Grubenbau, in welchem ein Handhaspel mit
Kurbeln (Haspelhörnern)
angebracht ist.
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12----------------------------------------------Bildtafel----------------------------------------------12
Diese
Bildtafel bildet den Abschluß dieser ebenso
beschwerlichen
wie interessanten Befahrung über und unter
Tage.
Vorweggenommen
seien die wichtigen Angaben über die bis zur
Anfertigung dieses
Risses aufgefahrenen Längen der bedeutenden
Wasserlösungs-Stollen.
Vom 19Lachterstollen, welcher damals
unterhalb des Schachtes
»Himmelfahrt
Christi am Zeilbach« endete,
ist vermerkt:
»Aldar wendet das 19Lachter Stollort., deßen
ganze Lenge vom Mundtloch
an zu rechnen Ist insgesambt
1971 Lachter« (3784 m),
und des 16 Lachter-Stollens, wo neben
dem genannten Schacht - durch ein
Kreuz kenntlich gemacht -
steht:
»Allhier endet sich das 16Lachter Stollort,
deßen
ganze Lenge ist
1488 3/4 Lachter« (2860
m) .
Diese drei
wichtigen Wasserlösungs-Stollen, nämlich:
der
I3Lachter-Stollen mit ersparter
Pumphöhe von 25,0
m und 3.860
m Länge
der 19Lachter-Stollen mit ersparter
Pumphöhe von
36,6
m und
3.784 m Länge
der 16Lachter-Stollen mit ersparter
Pumphöhe von
30,8
m und 2.860
m Länge
hatten damals nach fast 140jährigem Betriebe
10.504 m Länge erreicht.
Dazu
kommt der Frankenscharren-Stollen mit 2.500
m Länge, so daß bis dahin
insgesamt rund 13.000 m Wasserlösungs-Stollen von Hand mit Schlägel und Eisen
auf diesem Erzgang aufgefahren worden sind,
eine hervorragende Leistung, um den
Bestand dieses schwierigen Bergbaus für die
Nachkommen zu sichern.
In der linken Aufhängetafel
wird hingewiesen auf die Baue der Grube
»Himmelfahrt Christi
am Zellbach« :
»Tageschacht
bis auff den 16Lachterstolln Ist 32 1/2
Lachter tieff« (63
m).
»Das
Kunstradt, hanget auff den I6Lachter Stollen«
»Der Kunst- undt ZufoderSchacht ist von 16Lachterstollen
bis auff die
Stroßen
32 Lachter tieff « (61,5 m).
»Alter Mittler
Zufoderschacht«
Ferner
ist hinzuweisen auf die Angabe am »Eingang-Schacht«,
welcher sich
bereits auf dem Clausthaler Territorium befindet: |
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»Alhier setzet sich
der jesus Anfangstollen an undt gehet hinauff
nach
dem Burgsteder Zuge der Clausthalischen Bergwerke.«
Ende der
Befahrungstexte.
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