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Historische Karte über den Bergbau
des Oberharzes um 1600.

     Ausschnitt aus dem Kupferstich von Daniel LINDEMEIR
      und dem Zellerfelder Berggegenschreiber Zacharias KOCH.
      Gestochen 1606, Größe 22 x 98 cm
 

                                                              


Lied der Oberharzer-Bergleute:
Es grüne die Tanne, es wachse das Erz,
Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz!
|:so tönt's aus den Schluchten des Harzes heraus
Von jeglichem Berge, aus jeglichem Haus :|.

Und was man sich wünschet,gefunden wird's hier:
Schlank stehen die Tannen,im grünen Revier,
|:und unter den Bergen aus Felsengestein,
da gräbt man die Erze in blitzigem Schein:|.

Der Frohsinn begleitet im Forste und Schacht
hier jeden Bewohner bei Tag und bei Nacht,
|:daheim bei den Seinen im traulichen Kreis,
beim Schießen und Singen um Ehre und Preis:|.

Drum hört man den Wahlspruch früh morgens und spat,
tief unten und oben, auf jeglichem Pfad:
|:"Es grüne die Tanne, es wachse das Erz,
Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz!:|"





Zur Vergrößerung diese Karte anklicken




Bildbeschreibung.

   Links zu den Kapiteln:

Allgemeines

Wasserlösungsstollen im Saigerriß

Bergmännische Darstellungen im Saigerriß

Beschreibung von Oberharzer Erzstufen



 Allgeme
ines.




Es handelt sich um einen Ausschnitt aus der ältesten erhaltenen Darstellung
des Oberharzer Bergbaues mit seinen Gangzügen.

Der obere Teil des Stiches stellt die Harzlandschaft zwischen
Bad Grund und Clausthal Zellerfeld noch perspektivisch dar.

Feldgestänge zur Wasserkraftübertragung,
Verhüttungsstätten  mit großen Emissionen,
der Verlauf des Flusses Innerste,
und Bergwerksanlagen sind,
sicher wegen ihrer Bedeutung, überdimensional dargestellt.

Im unteren Teil des Stiches stellt der Künstler detailliert den Bergbaubetrieb
auf dem von Wildemann bis nach Zellerfeld verlaufenden Erzgang dar.
Dieser Erzgang wurde unterteilt in:
*** Wildemanns Zug ,
*** Stuffenthaler Zug ,
*** Bleifelder Zug ,
*** Schwaner Zug ,
*** Kaiser Caris Zug.

Die Züge sind im Stich identifizierbar; sie haben dort den Zusatz "Mas".
(Eine Maas betrug 28 Lachter, ein Lachter betrug 1,925 m).
Für das Feld des Schachtes Windgaipel finden wir z.B. dort den Eintrag
" 2. 3. 4. Mas nach der Bleifelder Fundgruben"

das heißt , die Feldeslänge der Grube betrug 3 mal 28 = 84 Lachter = 160 Meter.

Für die Darstellung des untertägigen Bergwerkbetriebes wählt der Künstler
erstaunlicherweise einen so genannten Saigerriß,
der in der heutigen genormten Zeichnungssprache einer Ansicht entspricht.
In dieser Form gelingt es ihm sehr anschaulich,
die Verbindung der einzelnen Grubenbaue mit dem gemeinsamen
überlebensnotwendigen "Wasserlösungsstollen" aufzuzeigen.

Exkurs:

Ein Vergleich mit späteren Darstellungsformen zeigt auf, daß hier schon 
erstaunliche  Fertigkeiten beim Künstler vorhanden waren. Zumal wenn
man bedenkt, daß ein späterer, um
1661 auf 12 Holztafeln entstandener
Grubenriß ( 3,22 m lang, 38 cm hoch ) über das selbe Bergbaugebiet
noch in verzerrender perspektivischer Form (Ansicht und Draufsicht
bei der Darstellung verbunden) gefertigt wurde.

               Ein Vergleich  der beiden Karten verdeutlicht den Fortschritt
               des umgehenden Bergbaues und seiner Techniken :

              
    
 Riss "Oberharzer Bergbau 1661"     
                                                                                
zur Vergrößerung das Bild anklicken   




     

Link zum Befahrungstext "Karte Oberharzer Bergbau um 1661"
 

         



Der Riss von 1661 in heutiger Darstellungsform
              



    
                                                                          
                                                                    

              
                          

                                                                              
   

Fundstück aus dem Netz:

hier hat sich jemand die Mühe gemacht den oben dargestellten " Riss von 1661 in heutiger Darstellungsform" mittels Computer noch moderner darzustellen.
Die Umsetzung ist gelungen.

                                
            
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Die Wasserlösungsstollen im Saigerriß.

Erst diese "Wasserlösungsstollen" ermöglichten  den Bergbaubetrieb in größeren Teufen
aus denen die zufließenden Wasser nicht mehr mit Pumpen gehoben werden konnten.

Sie führten außerdem den Gruben die erforderlichen "Frischwetter" (Frischluftmengen) zu.
 

Der Künstler stellt in seinem Saigerriß die Wasserlösungs-Situation um 1600
kompakt und fehlerfrei dar.
Die vier Haupt-Wasserlösungsstollen sind im Stich klar zu identifizieren :

(1)

Ganz unten rechts am Bildrand ist als
"Tifster Wildemans Stoln 714 Lachter getriben"
(= 1374m ),
der "Tiefster Wildemann Stollen" oder auch "13 Lachter Stollen" eingezeichnet.

Dieser Stollen setzt in Wildemann an, und endet im Stich mit
1374 m unter dem Schacht "Haus Sachsen".

(2)

Darüber sammelt der als
 
" Heidtwigs Stolle 965 Lachter getriben" = (1857 m)
bezeichnete und auch von Wildemann aus getriebene
" 19 Lachter Stollen" die Wasser und führt sie in Richtung Wildemann ab.

Dieser Stollen endet im Stich mit 1857 Meter noch weit
vor dem Schacht "Weißer Schwan".

(3)

Darüber ist als
"Stoln der 16 Lachter 666 Lachter getriben"
(=1282 m ) bezeichnete
"16 Lachter Stollen "
zu erkennen.

Dieser Stollen setzt vom Schacht "Sachsen" an und endet
im Stich am Schacht "Keiser Karl".

Er führt die Wasser in Richtung Wildemann, über den Schacht "Sachsen" ,
dem 13 Lachter Stollen zu.


(4)

Im linken Teil des Stiches ist als
"Frankenscharn Stoln"
der "Frankenscharrer Stollen" dargestellt.

Er läßt, im Gegensatz zu den drei erstbeschriebenen Stollen,
die Wasser nach Osten in Richtung Zellerfeld fließen.

Zwischen den Schächten "Kaiser Karl" und "Weißer Schwan" winkelt der Stollen
dann in Richtung Süden ab, und führt die Wasser zum Oberlauf der Innerste.
An der Stelle der Richtungsänderung ist die Stollenlänge mit 1300 Lachter
eingetragen = 2502 Meter.

Diese Länge ist auch im, auf genaueren Vermessungsdaten basierenden,
Riß von 1661 angegeben (das heißt, der Stollen ist von 1606 bis 1661 nicht
weiter aufgefahren).
Im Riß von 1661 endet allerdings der Stollen in Richtung Wildemann schon kurz
hinter dem Schacht "Rheinischer Wein", während er im älteren Riß von 1606 bis
zum Schacht " Weißer Schwan" eingezeichnet ist. Dieser  Stollennlängen-Unterschied
der Stiche von 1606 und 1661 ist darauf zurückzuführen,daß man bis 1661 nicht mehr benötigte
Teile des Stollens schon wieder aufgegeben hatte und nicht mehr in Stand hielt - folglich zeichnete
man sie auch nicht mehr in den Riß von 1661 ein.
Die, unter Vernachlässigung der richtigen Höhen- und Breitenverhältnisse,
zusammengedrängte Gesamtdarstellung des Bergbaugebietes ist dem Künstler
hervorragend gelungen.

Exkurs:

Ein Lachter = 1,925 Meter.
Die Bezeichnungen:

—  Frankenscharrer Stollen
===========================

---  16 Lachter Stollen
========= ================30,8 m


---  19 Lachter Stollen
========================= 36,6 m

---  13 Lachter Stollen

============================= 25,0 m

sollen erkennbar machen , welche Teufe der eine Stollen unter
dem nächst-höheren an ersparter Pumpenhöhe im wahren Sinne des Wortes einbringt.


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Bergmännische Darstellungen im Saigerriß.


Mit großer Bewunderung sind die ikonenhaften Darstellungen von bergmännischen technischen Einrichtungen
und Tätigkeiten im Saigerriß zu betrachten.

Von links nach rechts gesehen sind zu identifizieren:

*** Eine "Wasserkunst" (Wasserhebeeinrichtung)
     die vom "Frankenscharrer Stollen "  
     aus durch ein oberschlächtig
     beschicktes Wasserrad angetrieben
     wird. Die hölzernen Pumpenrohre
     führen vom Schachtsumpf bis über
     das Niveau des"16 Lachterstollen"
     hinauf. Das bis hierhin gehobene
     Wasser fließt dann in Richtung
     Wildemann über den Schacht
    "Johannes" im"19 LachterStollen" ab.

 

*** Rechts daneben ist die Technik
      des  " Feuersetzen" dargestellt.
      Brennende Holzscheite erhitzen
      das  Erz, und lassen es nach
      anschließender Abkühlung mit
      Wasser so weit zermürben, daß
      es, wie durch den im unteren
      Bereich dargestellten Hauer,
      leichter mit Schlägel und Eisen
      gewonnen werden kann.



*** Weiter rechts sind zwei "Förderschächte"
     
mit auf- und niedergehenden Fördertonnen
      dargestellt.
      Die Schächte sind unterteilt in ein
      "Fördertrum" (links) für die Güterförderung,
      und ein "Fahrtrum" (rechts) das für die
      "Fahrung"(Fortbewegung) der Bergleute
      mit Fahrten (Leitern) ausgerüstet ist.

 

***  Neben zwei weiteren nach übertage
      führenden Tagesförderschächten ist
      zwischen dem  "16 Lachter Stollen"
      und dem "19 Lachterstollen"      
      ein "Blindschacht" dargestellt
     
(besitzt kein Sonnenloch) .
      Zur Förderung dient eine
      Kurbelwinde (Haspel).


*** Um den Schacht" Johannes" herum sind
verschiedene Gewinnungs-Methoden dargestellt.

      Z u erkennen sind
      " Unterwerksbau",
      " Firstenbetrieb", 
      " Strossenbetrieb",
     
ganz unten ein
      "Stollen-Gegenortbetrieb"
      und darüber  ein großer
      "Weitungsbetrieb" .




***  In der " Streckenförderung "
sind F
örderknechte mit Schubkarren


und Hunten
(Förderwagen) zu erkennen.


***  Die"Fahrung" (Fortbewegung )
      der Bergleute ist in zwei Schächten
      auf Fahrten (Leitern) dargestellt.


      Eine "Seilfahrt" wird im
      Schacht "Gabriel" dokumentiert.
      Hier wird ein Bergmann, in einer
      Seilschlinge sitzend, im Schacht
      senkrecht befördert.

      Dies ist der Ursprung des heutigen
      bergmännischen Begriffes Seilfahrt
      für das Einfahren in ein Bergwerk im
      Förderkorb eines Schachtes.


***  Weiter rechts bearbeiten zwei
      "Zimmerleute"
Hölzer für den
      Ausbau von Grubenräumen.


***  Darunter wird ein Schacht
       "gegengebrochen " .
      Das Mittel
wird von unten durch
      einen mit Schlägel und Eisen
      über sich brechenden
Bergmann
      herausgehauen, während der obere
      Teil des Schachtes von oben nach
      unten abgeteuft wurde.


***  Mit einer weiteren Wasserkunst, an der
die Kurbeltechnik gut zu erkennen ist,
schließt der  Künstler den rechten Bildrand ab.

Diese Bildkomposition betont die Bedeutung der Wasserlösungsstollen.

Im Gegenortsbetrieb wird der 13Lachterstollen, auch Tiefster Wildemanns Stollen genannt, durchschlägig
und löst damit  alle Wasserprobleme der Gruben bis zu diesem Niveau.


    
 Nun fließen alle Wässer allein durch die Schwerkraft ab und die aufwendigen Wasserkünste können entfallen.

Damit sind  die Gruben nicht nur sicherer gegen ein "Ersaufen" sondern auch rentabler geworden.


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Beschreibung von Oberharzer Erzstufen.



Typisches Erz-Gangstück aus dem " Silbernaaler Gangzug"
Bad Grund, Hilfe Gottes, Grube Bergwerkswohlfahrt.


*** Schönes Belegstück für die Haupt- und Nachphase der Mineralisation des Ganges.

*** Das Stück zeigt starke Spuren einer tektonischen Beanspruchung. Längst- und Querrisse sind durch
milchigen kristallinen Quarz ausgeheilt. Diese Spuren zeigt auch ein zwischen Bleiglanz und Zinkblende
eingeschlossenes Bruchstück des Gangnebengesteins, einem silifizierten Tonschiefer.

*** Das Bleiglanzband ist durch die tektonischen Bewegungen in Fließformen ausgewalzt und zeigt an
seiner Oberfläche einen hellen silberigen Glanz.

*** Die zwei Zinkblendebänder sind von derber Struktur und dunkelbrauner Färbung (also stark eisenhaltig).
Einige körnige Einsprenglinge zeigen eine durchscheinende Honigfarbe.

*** Den Abschluß des Stückes bildet ein grobkristallines milchiges Quarzband das zum Ganginneren einen
Hohlraum aufweist in dem der Quarz milchige Bergkristalle( teilweise als Kappenquarz) mit bis zu 10 mm
Größe ausgebildet hat.
Eisenspat und Bleiglanz sind teilweise idiomorph dazwischen eingestreut.

*** Größe des Handstückes :100 mm breit,80 mm hoch, 40 mm dick.

 
 











Gangstück mit derber Zinkblende - ZnS, aus Bad Grund, Hilfe Gottes, Grube Bergwohlverwahrt.

*** das typische Gangstück beginnt mit 50 mm breitem, leicht pyritisierten Nebengestein,
einer feinkörnigen ausgebleichten Grauwacke.
Nach einer Quarzschnur folgen zwei je 15 mm breite Bänder aus derber dunkelbrauner Zinkblende die
durch ein bis zu 3mm breites Quarzband getrennt sind.
Im Quarzband sind mehrere kleine Drusen erkennbar an deren Rändern die Zinkblende Kristallflächen zeigt.

Grauwacke-Trümmerstücke trennen das nachfolgende Zinkblendeband und Kupferkiesnester ab.

*** Größe des Handstückes : 110 mm breit, 110 mm hoch, 40 mm dick.















Handstück aus einer bis zu 12 cm mächtigen Kupferkiesader.
Aus Bad Grund Silbernaaler Gang, Hilfe Gottes Grube Bergwerkswohlfahrt

Kupferkies (Chalkopyrit), CuFeS2 in derber dichter Erzstruktur .

*** An einer Seite wird das sonst homogene Kupfererz von einer rund 10 x 6 x 4 cm großen
wolkigen Quarzeinlagerung durchdrungen in und an der das Kupfererz gröber auskristallisiert ist.

*** Derart mächtige Kupfererzadern waren in der Gangausfüllung selten zu finden.

*** Größe des Handstückes :150 x 80 x 45 mm

 












Bleiglanz, PbS aus St.Andreasberg, Grube Samson,Andreaskreuzer Gang
.


*** Ein Stück pyritisierter Grauwacke-Gangnebengesteins weist an zwei auseinanderstrebenden
Längsseiten Kluftflächen auf , die jeweils eine unterschiedliche Bleiglanz-Kristallisation aufweisen:

-- eine Kluftfläche weist eine 8 mm dicke Schicht von Bleiglanz auf , der durch spätere
Druckbeanspruchung zu Bleischweif (mylonitisierter und rekristallisierter Bleiglanz ) ausgewalzt
wurde und dessen Flächen dicht silberhell glänzen,

-- während die benachbarte Kluftfläche mit bis zu 3 mm großen flächenreichen Bleiglanzkristallen
in seltenen kubooktraedrischen Formen übersät ist.

Dazwischen findet sich Chalkopyrit (Kupferkies) CuFeS2 sowohl körnig eingesprengt als auch
als winzige pseudotetraedrische Kristalle und wolkiger Calcit.
Dieses Klüftchen muß also während der tektonischen Bewegungen des Gangnebengesteins
offen geblieben sein.

*** Größe der Stufe : 110 mm lang , 45 bis 65 mm breit,55 mm hoch.

*** sehr schönes Belegstück für die Nachphase der Mineralisation im Nebengestein der Erzgänge.


















Sogenanntes Brekzienerz aus Bad Grund, Hilfe Gottes, Wiemannsbucht

*** vor oder während der letzten Mineralisationsphase durch tektonische Akte
in weitklaffenden Hohlräumen ausgebildet .

*** Grobe, hell ausgewalzte Bleiglanzstücke PbS, und Trümmerstücke von Grauwacke und
Tonschiefer sind durch die Bindemittel Calcit (CaCO3) und Eisenspat (Siderit) FeCO3 verkittet.












Erzstufe mit dem Silbersulfosalz Stephanit , 5 Ag2S . Sb2S3,
St. Andreasberg, Grube Samson,Samsoner Hauptgang.


*** sehr seltenes Silbermineral; hier teils als derbe Masse, teils als grobkristalline Ausbildung
und mit bis zu 12 mm großen Einzelkristallen.


*** hieß früher auch " Sprödglaserz"" Melanglanz "" Schwarzgültigerz"" Antimonsilberglanz"

*** das Sulfid mit fast 70% Edelmetallgehalt war und ist ein wichtiges Silbererz.

*** Glanz bläulich metallisch .

*** Kristallklasse rhombisch-pyramidal

*** Die Einzelkristalle zeigen pseudohexagonale kurzprismatische aber auch säulig gestreckte Form.

*** Das Hauptmineral der Stufe ist vergesellschaftet mit :

-- Pyrit in schön ausgebildeten Kriställchen in Größen von 0,1 bis 2 mm Größe.

-- Quarz als bis zu 2mm große gutausgebildete Bergkriställchen.

-- aus Feldspat hydrothermal umgewandeltem Kaolinit (Kaolin).

*** Literaturhinweis : Steckbrief im "Lapis 10. Oktober 1992 Seiten 8 bis 11

*** Gesamtgröße der Stufe : 80 x 70 x 60 mm.











Stufe aus Bad Grund,Hilfe Gottes,Laubhütter Gang.


Zwischen zwei Bändern aus schwach pyritisierter Grauwacke ist ein Gangtrum von 10 mm Breite
mit feinstkristallinen Erzen (Pyrit?, Fahlerze?) ausgefüllt.
Den Abschluß zum Kluftinneren bildet bunt angelaufener Kupferkies.

*** Sehr seltene Paragenese in hydrothermalen Gängen
(soll noch genauer auf Silbergehalt untersucht werden).

*** Größe des Stückes : 50 x 35 x 25 mm.














Handstück aus der Nachphase der Gangmineralisation mit jüngeren Umlagerungssulfiden.
Aus St. Andreasberg, Samsonschacht, Odertaler Gänge.

*** Sehr dicht geschlossene Gangfüllung von Kupferkies (Chalkopyrit), CuFeS2,
mit wolkigen Dolomiteinschlüssen ( CaMg[CO3]2 )

*** Feine tektonisch verursachte Berstungsrisse im Erz sind
mit feinkristallinem Bleiglanz, (PbS) verheilt.

*** Neben den bunten Anlauffarben des Kupferkieses ist auf dem Handstück auch sehr dunkle,
fast schwarze Anlauffarbe vorhanden, unter der sehr dichte helle Erze mit wahrscheinlich sehr
hohem Silberanteil freizukratzen sind.

*** Die Erze sind nach Verdrängung und Umsetzung einer älteren, resorbierten Generation der
Gang-Mineralisierung entstanden.

*** Größe des Handstückes : 70 x 58 x 40 mm.














Interessantes Bruchstück aus dem "Eisernen Hut"( Oxidationszone)
eines hydrothermalen Gangausbisses. Alt-Schulenburg Gangausbiß ü.T.

*** Im Anschliff ist zu erkennen, daß es sich um ein primäres Erz mit überwiegendem Kupferkies
handelt. Hier beginnt die Umwandlung von grünen Malachit in blauen Azurit.
Ein schmales teilweise angelöstes Quarzband durchzieht das Stück.

*** Die übrigen Flächen des Stückes sind mit grünem Malachitausblühungen und
braunem Brauneisensteingranulat bedeckt.

*** Größe des Stückes : 55 x 40 x 40 mm.

*** Schönes Belegstück dafür, wie langsam der Zersetzungsprozess in der Gang-Hutzone
über Jahrhunderte vonstatten geht.










Typisches Gangstück aus der Hutzone ( Oxidationszone ) eines Oberharzer Erzganges.
Alt-Schulenburg , Gangausbiss.

*** Bei der Verwitterung und Umwandlung entstanden auf dem Stück:

--- ockerfarbener Brauneisenstein (Limonit) Fe2O3 . n H2O als Eisenhydroxyd.

--- blauer Azurit (Kupferlasur ),Cu3[(OH)2|(CO3)2] teilweise in winzigen Kristallen
als Pseudomorphose nach Kupferkies und / oder Calcit.

--- durch Aufnahme von Wasser und Verlust von Kohlensäure hat sich stellenweise
Azurit in grünen Malachit Cu2[(OH)2|CO3] umgewandelt.

*** Größe des Handstückes:105 mm breit, 120 mm hoch, 35 mm dick.




Ende der Bildserie


 

 

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