Beschreibung des historischen Kalibergwerkes
"Königshall-Hindenburg"





Zusammenfassung.

Das Kalibergwerk KÖNIGSHALL-HINDENBURG ist das erste total ersoffene Kalibergwerk bei
dem zweimal die Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit gelungen ist (1948 und 1957).

Das 1909 begonnene Bergwerk war um 1948 die "Wiege der Mechanisierung" der heutigen
europäischen Kalibergwerke. Es war 1948 das modernste Kalibergwerk Europas, es baute
Hartsalz mit 20% K2O-Gehalt im Staßfurtflöz unter den schwierigsten geologischen
Bedingungen ab und verfüllte die leeren Abbauräume mit Spülversatz.


Die in der Lagerstätte vorhandenen drei mineralogischen Faciesunterschiede nötigten den
Bergleuten beim Aus- und Vorrichten und beim Abbau größte Anstrengungen ab.
Die Entstehung der Faciesunterschiede konnte während der Betriebszeit weiter erforscht werden.

Um sie vor dem Vergessen zu bewahren, soll auszugsweise in diesem Artikel von den
technischen, geologischen und mineralogischen Besonderheiten des Kaliwerkes
Königshall-Hindenburg berichtet werden.

Einführung.

Die Wiederinbetriebnahme eines bis zur Rasenhängebank ersoffenen Kalibergwerkes galt
bei Fachleuten nach den bisherigen Erfahrungen als unmöglich.
Als 1945 nach der Teilung Deutschlands die BURBACH AG über die Hälfte ihrer Werke verlor,
weil die nun in der sowjetisch besetzten Zone lagen, begann die Suche nach schnell zu
erschließenden Kalivorräten um die verminderte Förderquote wieder zu verbessern.
Das 1938 total ersoffene Kalibergwerk Königshall-Hindenburg der BURBACH AG bot sich an,
weil hochprozentige Kalisalze vorhanden waren und die gesamten Übertage-Einrichtungen
und Fabrikationsräume bis hin zu den Fördermaschinen noch gebrauchsfähig zur Verfügung
standen und die bergmännische Belegschaft aus der Umgebung zu rekrutieren war.
Die Finanzierung war zu Reichsmarkzeiten kein Problem, und so genehmigte die britische
Besatzungsmacht das Experiment.

Zur Erinnerung:

Von 1861 bis 1914 waren in Deutschland 200 Kalischächte in Betrieb, die zuletzt
mit 1,5 Millionen Tonnen K2O pro Jahr rund 70% der Weltproduktion erstellten.

Nach der Teilung 1945 produzierten bis 1968:
*** Westdeutschland mit 14 Werken 2,5 Millionen Tonnen K2O pro Jahr,
*** Ostdeutschland mit 13 Werken 2,4 Millionen Tonnen K2O pro Jahr,
zusammen entsprach das 28% der Weltproduktion.

Ab 2004 erstellt die Bundesrepublik Deutschland mit nur noch 6 deutschen Werken
überwiegend in der flachen Lagerung mit vollmechanisierten Gruben
3,6 Millionen Tonnen K2O pro Jahr, das entspricht 12% der Weltproduktion.

Dieser Artikel berichtet also von einem "historischen" Kalisalzbergwerk" in besonderer
zeitlicher (1909 bis 1939 / 1946 bis 1968) und wirtschaftlicher Situation.

 
 

Abteufeinrichtungen über Tage im Rodetal.
Die Abteufmannschaft 1912.



Inhaltsverzeichnung mit Links zu den Kapiteln:

02 Lagebeschreibung historischendes Bergwerkes "Königshall-Hindenburg"

03 Gründe für die Aufwältigung des ersoffenen Bergwerkes Königshall-Hindenburg.

04 Chronologie der Betriebs-, Abbauphasen des Bergwerkes Königshall-Hindenburg.

05 Saigerriße der Grube, der abgedichteten Hauptschächte. Ausbringen des Bergwerkes

06 Über-Tage-Anlagen des Kaliwerkes Königshall-Hindenburg.

07 Lageplan der Grubenbaue der Abbaufelder I bis IV von Königshall-Hindenburg.

08 Zur Geologie der abgebauten Lagerstätte von Königshall-Hindenburg.

09 Zur Tektonik der abgebauten Lagerstätte von Königshall-Hindenburg.

10 Zur Mineralogie der abgebauten Lagerstätte von Königshall-Hindenburg.

11 Historische Abbaumethoden und Technik bis 1948 in der ersten Betriebsperiode der Grube.

12 Moderne Abbaumethoden und Technik nach 1948 in der zweiten Betriebsperiode der Grube.

13 Exkurs zum Spülversatz in der Grube "Königshall-Hindenburg"

14 Exkurs zum 2. Versaufen des Bergwerkes "Königshall-Hindenburg" 1957.

15 Aufgabe und Stilllegung des Salzbergwerkes Königshall-Hindenburg.
Haldenrückbau.

16 schöne Salzminerale von Königshall-Hindenburg


 

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