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Der Bergbau in künstlerischen Darstellungen.








Lichterbergmann.

Der Bergmannsleuchter wurde von den Volkskünstlern erst seit Mitte des 18.Jahrhunderts aus Holz geschnitzt.

Vorher war er als Zinn-Altarleuchter nur der Kirche und als Leuchter nur den Haushalten der Bergbeamten vorbehalten.

Die historischen Darstellungen zeigen immer eine Bergmannsfigur die in einer Hand oder in beiden Händen das Licht hält.
Der Leuchter wurde "Lichterbergmann" genannt und verkörperte symbolisch die bergmännische Sehnsucht nach dem Licht der Sonne, die der Bergmann unter Tage bei seiner harten und gefährlichen Arbeit entbehren musste.

Bei der Gestaltung des Lichterbergmanns in Arbeits- oder Paradetracht wurde großer Wert auf die genaue Darstellung des Berufsranges mit Details und Insignien gelegt. So kann man heute noch am Habit den genauen Rang und die
Unterstellungsordnung der dargestellten bergmännischen Figur identifizieren.

In einer zentralen Anweisung wurde in Sachsen schon 1719 die Bergmännische Kleidung einschließlich ihrer Farbgestaltung genormt. So wurde die Rang- und
Unterstellungsordnung in einem einheitlich organisierten großen Bergbaugebiet durch die Kleidung sichtbar und funktionstüchtig gemacht.





Beschreibung eines geschnitzten Lichterbergmannes.

Die Figur stammt von einem unbekannten Volkskünstler aus Sachsen, sie ist 34 cm hoch.
Der 3 cm hohe Sockel mißt 9 cm in der horizontalen Ausdehnung.
An seiner Unterseite ist deutlich die Zellstruktur eines Lärchenholzes erkennbar.
Der Alterungsprozess hat an den Holzzellen deutliche Spuren hinterlassen.
Wahrscheinlich ist die Figur am Ende des 18.Jahrhunderts entstanden.
Diese Zeitschätzung wird dadurch untermauert, daß die Paradetracht sich ziemlich genau
einem Bergbeamten im Rang eines Obersteigers zuordnen läßt (siehe Vergleichsbild 1719)



Die derbe Schnitzarbeit zeigt nur eine grobe Darstellung des Gewandes, es ist trotzdem dem
obigen Vergleichsbild von 1719 in vielen Details zuordenbar.
Auch die Holzfigur trägt einen "Schachthut", der an der Stirnseite mit einer Konkarde geschmückt ist. Die zugeknöpfte "frackartige lange Tuchjacke" wird am Hals durch ein "Beffchen" geschmückt, dem Kennzeichen der bergmännischen "Ältesten", sie weist außerdem "Puffärmel" auf, die unten mit einer goldenen"Knopfleiste" geschmückt sind. Vorne schmücken große Goldknöpfe zweireihig die Jacke. Am Rückenteil befinden sich zwei weitere große Goldknöpfe. Der untere Jackenausschnitt läßt die "Weste" erkennen. Die linke Hand trägt eine Lichtertülle, die rechte Hand führt ein "Steigerhäckchen".
Ein verdeckter Gürtel hält die "Tscherpertasche" mit Messer und Geleuchtzubehör.
Eine weite "Kniehose" geht in die "Kniebügel" über. Lange "Gamaschen" sind außen mit
silbernen Knöpfen versehen, sie bedecken unten die "Halbschuhe" der Holzfigur.













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