Die Goslarer Lagerstätte des
Rammelberges bestand aus einem außergewöhnlich
reichen Erz.
Durch die äußerst feinkristalline Struktur
des Erzes sind ein großer Teil der primären,
nicht supergenen Minerale und besonders die seltenen
nur im Anschliff und mit dem
Erzmikroskop oder der Mikrosonde erkenn- und identifizierbar.
Bezeichnend für die 27 bis 30 Millionen Tonnen
Erz vom Rammelsberg waren seine der
sedimentären Entstehungsnatur entsprechende
Feinschichtung, die Aufeinanderfolge verschiedener
Erzarten und die in den Randzonen der Linsen einsetzende
Zwischenschaltung von Schieferlagen.
Die einzelnen Erzarten mit den jeweils
vorherrschenden Mineralen sind :
im Schwefelerz --- Schwefelkies ( FeS2 ) ,
im Kupfererz ------ Kupferkies ( CuFeS2 ) ,
im Braunerz ------- Zinkblende
( ZnS ) ,
im Bleierz ---------- Bleiglanz ( PbS ) ,
im Grauerz -------- Schwerspat
( BaSO4 ) .
Der Bergbau förderte ein Gemisch dieser Erze,
und zwar in zwei Sorten:
ein Reicherz und ein
mit Schieferlagen wechselndes Banderz,
die seit 1953 getrennt den beiden bestehenden Aufbereitungsanlagen
"Rammelsberg" bzw. "Bollrich"
zugeführt wurden. Die hohen Metallgehalte dieser
beiden Erzsorten zeigt folgende Zusammenstellung:
Reicherz: Blei 7,4 %, Zink 18,0 %, Kupfer 1,2 %, Eisen 12,0
%, Silber 120 g/t, Gold 0,6 g/t
Banderz: Blei 4,5 %, Zink ..9,5 %, Kupfer 0,4 %, Eisen ..8,6
%, Silber ..70 g/t, Gold, 0,3 g/t
Daneben waren in den Erzen
noch mehr als 30 andere Elemente enthalten, wie
z. B.
Platin, Palladium, Arsen, Antimon, Wismut, Selen,
Tellur, Gallium, Indium, Thallium, Zinn, Wolfram,
Germanium, Cadmium, Quecksilber, Kobalt, Nickel,
Titan, Mangan, Fluor, Chlor, Bor, Ruthenium,
Rhodium, Strontium, Molybdän, Rhenium, Vanadium,
organischer Kohlenstoff.
Rammelsberger Reicherz |
Rammelsberger Banderz |
Ein typisches Erz vom Rammelberg,
das sogenannte " Meliererz "
hier mit vorherrschendem Kupferkies - deshalb
auch Kupfererz genannt.
*** dieses Lagererz (auch Reicherz genannt) zeigt die
typische Wechsellagerung von Sulfiderzen
-- Pyrit = gelblich beige
-- Kupferkies = sattgelb
-- Bleiglanz-Zinkblende = bräunlichgrau
*** Größe : unbearbeitetes Handstück
130 x 130 mm, Dicke 30 bis 40 mm
*** Gewicht : 1,2 kg
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Ein weiteres typisches Erz vom
Rammelsberg ,
das sogenannte " Banderz "
*** dieses Banderz zeigt eine Wechsellagerung
von
Tonschiefer (dunkel) mit carbonatreichen
Erzlagen (hell),
die als noch weiches Sediment in Rutschfalten gelegt wurden.
Pyrit ist zum
Teil diagenetisch rekristallisiert.
*** Größe : unbearbeitetes Handstück
100 x 60 mm , Dicke 15 mm
*** Gewicht : 0,25 kg
*** Im Erzlager ist der zum Teil reichlich
vorhandene feinkörnige
Calcit in der Regel erst durch Rekristallisation
aus Dolomit
entstanden.
Ein gewisser Eisen-sowie Magnesiumgehalt machen
ihn zu
einem ankeritischen*) Calcit. Als solcher bewirkt
er die
Graufärbung im sonst schwarzen Schiefer des Banderzes.
Es ist bemerkenswert,
daß nur diese Carbonatlagen die
Wertminerale Bleiglanz,
Kupferkies, Zinkblende und Baryt
enthalten, nicht aber der Schiefer (WALCHER
1986).
*) Ankerit = CaFe(CO3)2
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