Exkurs zur Geologie der Lagerstätte Rammelsberg.
Die Lagerstätte Rammelsberg liegt südlich der Stadt Goslar am Abhang des Rammelsberges.
Eine Erzlinse, das "Alte Lager", hatte einen vermutlich mehrere hundert Meter langen Ausbiß.
Dort begannen die ersten Abbauarbeiten wahrscheinlich vor ca. 1.500 Jahren.
Das wesentlich größere "Neue Lager" besitzt keinen Ausbiß und wurde deshalb erst 1859 durch
bergmännische Sucharbeiten im "Schürfer Suchort" gefunden.
Die Lagerstätte hat einen intensiven Geologenstreit über ihre Entstehung ausgelöst.
Erst RAMDOHR (1953) lieferte einen nicht mehr widerlegbaren Beweis der sedimentären Entstehung der Erze.
Die Lagerstätte ist wegen ihrer komplexen Sulfidvergesellschaftung, hohen Metallgehalte, Erzumwandlungen
und nicht zuletzt durch sehr schöne Erze in aller Welt bekannt.
Die Lagerstätte ist in devonischen Schichten des Wissenbacher Schiefers eingebettet, die sich in
tektonisch ruhiger Zeit auf relieflosem Meeresgrund absetzten
(Vorgang im Mitteldevon vor 320 Millionen Jahren- des Erdaltertums oder Paläozoikum).
Die Vorgeschichte war gekennzeichnet von der Schwellen-Becken-Situation der Westharzschwelle
und dem Goslarer Trog. Während der Sandbandschieferablagerung, also im Unteren Wissenbacher Schiefer,
füllte sich der allmählich einsinkende Goslarer Trog mit sandigem Schiefergestein.
Die Auffüllung des Beckens war zugleich von magmatischen Prozessen begleitet, daß heißt, es drangen
aus der Tiefe Gesteinsschmelzen auf, die bei ihrer Erkaltung metallhaltige Lösungen, warme sogenannte
Hydrothermen, spendeten.
Ein Teil dieser Lösungen floß nach oben über Spalten und Risse in das damalige Meer aus, wo unter
besonderen chemisch-physikalischen und biologischen Bedingungen die in den Thermen gelösten Metalle
als schwefelhaltige Erze des Bleis, Zinks, Kupfers, Eisens usw. ausgeschieden wurden.
Die varistische Gebirgsbildung legte die gesamten Sedimente des Harzes in zahllose Falten.
Auch die söhligen Erzlinsen des "Alten Lagers", "Neuen Lagers" und des "Hangenden Erzvorkommens" wurden
ganz eng als Mulden zusammengepreßt und mit den Nebengesteinsschichten aufgerichtet.
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