In der Literatur wird der Name "Schwibbogen"
, auch "Lichterbogen" oder "Himmelsbogen"
genannt,
auf einen Ursprung in der Architektur zurückgeführt.
Dort entstand der Name nach der Form des
"Schwebe-, oder Strebbogens der in
Mauerwerken einen waagerechten Bogen bildet
der sich zwischen
zwei Gebäuden oder Mauern spreizt und
einen waagerechten oberen Abschluß
aufweist. |
Anfänglich befanden sich auf den Schwibbogen
nur Darstellungen der Himmelsgestirne Sonne,
Mond, und Sterne.
Daher auch die Namensgebung "Himmelsbogen".
In Bergmannsfamilien wurde der mit brennenden
Kerzen bestückte Bogen in die Stubenfenster
gestellt, um den
bei Dunkelheit heimkehrenden Bergleuten
den richtigen Heimweg zu weisen. |
Bis zum 20. Jahrhundert waren die Schwibbogen
überwiegend aus Metall gefertigt, sie
wiesen immer mehr
religiöse oder bergmännische Motive
auf. Nach dem 20. Jahrhundert und dem Niedergang
des historischen
Bergbaues kamen immer mehr weihnachtliche
Motive auf hölzernen Schwibbogen in
Mode mit denen heute
in der Weihnachtszeit die Fenster und Stuben
erleuchtet werden.
Der bergmännische Weihnachts-Schwibbogen
gilt als eine Erfindung aus der Bergstadt
Johanngeorgenstadt
in Sachsen, und wird als ältestes Zeugnis
der erzgebirgischen Bergmannsweihnacht auf
1740 datiert .
Seit 2012 erinnert daran in der Stadt ein
Denkmal in Form eines beleuchteten Riesenschwibbogens.
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Exkurs zu Johanngeorgenstadt
in Sachsen:
Die historische Stadt ist 1654 von protestantischen
Glaubensflüchtlingen (sogen.Exulanten)
gegründet worden,
die aus der benachbarten böhmischen
Bergstadt Platten geflohen waren.
Um Johanngeorgenstadt befand sich ein schon
über hundert Jahre altes Bergbaugebiet.
Ab 1658 wurde nun in rund hundert Gruben
ein neuer Bergbau auf Zinn, Kobalt und Silber
betrieben.
Johanngeorgenstadt war gewissermaßen
die Wiege für das "Atomzeitalter".
Eine Erzstufe Pechblende aus der
Grube "Georg Wagsfort am Fastenberg"
gilt als erstes Fundstück mit
einem radioaktiven Erz. In dieser Pechblende
entdeckte 1789 der Chemiker M.H. KLAPROTH
das neue
Element92 das Uran.
Uran wurde ab 1819 als orange-, oder grünfarbener
Farbstoff, später zur Herstellung des
Radiums für medizinische Zwecke,
als Legierungsmetall in der Rüstungsindustrie
und nach 1945 für die Produktion von
Atomwaffen eingesetzt.
Die sowjetische Besatzungsmacht begann1946
in Johanngeorgenstadt den Uranbergbau.
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Beschreibung von vier
bemerkenswerten Schwibbogen als Beispiele
der Volkskunst über den historischen
Bergbau.
Der Johanngeorgenstädter Frank JOHN-LORENZ
(Bergbaufan) ist der Urheber dieser hölzernen
Schwibbogen.
Sie wurden von ihm zu den Anlässen:
*** Stadtgründungstag Johanngeorgenstadt
*** 3.Sächsischer Bergmanns-, Hütten-,
Knappentag 2007
gezeichnet und als Prototyp hergestellt. ohanngeorgenstädter
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Geschichtliche Darstellung zum Stadtgründungstag
Johanngeorgenstadt.
Im unteren Teil ist der Treck der Glaubensflüchtlingen
dargestellt, darüber Gebäude und
Wappen der Stadt.
Größe: 65 cm breit, 42 cm hoch. |
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Darstellung des historischen Bergbaubetriebes.
Im oberen Teil Mond, Sterne und Grubenlampe.
Eingebettet im Wald werden rechts ein Huthaus
mit Göpel
sowie links die hölzerne Kaue des Lehr-,
und Schaubergwerkes "Glöckl"
dargestellt.
In die Grube führt ein ausgemauertes
Stollenmundloch das eine Kristallstufe umschliest.
Seitlich davon werden historische Gewinnungs-,
und Fördertechniken dargestellt.
Größe: 65 cm breit, 42 cm hoch.
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Getrennt durch einen Schachtförderturm
erfolgt eine Gegenüberstellung des
historischen (rechts) und modernen des Bergbaubetriebes
(links).
Größe: 65 cm breit, 42 cm hoch.
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Darstellung der historischen bergmännischen
Arbeiten in der Grube.
Größe: 65 cm breit, 42 cm hoch.
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